Kaffee und die Psyche
Wie sehr beeinträchtigt Kaffee unsere Psyche?
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Kaffee und der Psyche? Hat Kaffee negative Wirkungen auf die Psyche? Viele Menschen fühlen sich morgens erst nach dem ersten Kaffee so richtig fit. Sie profitieren von der anregenden Wirkung, einer gesteigerten Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Doch nicht jeder verträgt den Wirkstoff Koffein. Es gibt Menschen, die empfindlich auf Koffein reagieren.
Im Folgenden möchten wir den Zusammenhang zwischen Kaffee und der Psyche näher erklären.
Welche Wirkung hat Kaffee auf die Psyche?
Werden Kaffee und Koffein in höheren Dosen konsumiert, kann der Kaffee eine unerwünschte Wirkung auf die Psyche haben. Manche Menschen klagen über Nebenwirkungen wie Herzrasen, Unruhe oder Angstzustände. Ist es möglich, dass Kaffee die Psyche negativ beeinträchtigt? Kann man von Kaffee tatsächlich Angstzustände bekommen?
Eine psychische Störung wie Angstzustände äußern sich in einer Pulsbeschleunigung, einem schnell klopfenden Herzen, zittrigen Händen, Schwindelgefühl bis hin zu Übelkeit und Bewusstseinsstörungen. Dies kann für die Beteiligten sehr unangenehm sein. Gerade in der Berufswelt kann eine solche psychische Erkrankung äußerst störend sein.
Gibt es neue Erkenntnisse dazu, wie Kaffee auf die Psyche wirkt?
Dass Kaffee negative Wirkungen auf die Psyche haben kann, wurde in mehreren Studien erforscht. Koffein sorgt im menschlichen Gehirn für eine verbesserte Sauerstoffversorgung, welche die Reizverarbeitung deutlich fördert. Das Gehirn kann schneller „denken“ und Informationen besser verarbeiten. Positive Wirkungen wie eine erhöhte Aufmerksamkeit und die Förderung des Sprachzentrums sind die Folge.
Aber Kaffee kann auch negative Wirkungen auf die Psyche haben, wie in den 1990er Jahren erforscht wurde. Experten sind sich einig, dass ein Zusammenhang zwischen der Aufnahme von Koffein und Angststörungen besteht. Studien konnten diese These im Jahr 2011 bestätigen. Ob und in welcher Form jemand auf Koffein empfindlich reagiert, hängt mit der individuellen Genstruktur zusammen. Wenn dieser Teil an Menschen öfters und mehr Kaffee konsumiert, schwächt sich diese Überempfindlichkeit jedoch erstaunlicherweise wieder ab. Es besteht die Möglichkeit, dass die Symptome einer Angststörung wieder verschwinden. Was zunächst kurios klingt, macht Sinn. Man behandelt in diesem Fall mit der Substanz, die gleichzeitig Ursache und Angstauslöser ist. Es besteht demnach ein direkter Zusammenhang zwischen Kaffee und der Psyche. Sowohl im positiven als auch negativen Sinne.
Macht Kaffee unsere Psyche abhängig?
Wenn man täglich mehr als 3 oder 4 Tassen Kaffee trinkt, spricht man von einem Gewöhnungseffekt. Die Ausprägung der gesteigerten Ausdauer- und Leistungsfähigkeit nach dem Kaffeegenuss nimmt wieder ab. Besteht ein Suchtpotenzial von Kaffee auf die Psyche wie bei Rauschgiften? „Koffein ist die weltweit am weitesten verbreitete psychoaktive Substanz", berichtet Dr. Andreas Bauer vom Institut für Neurowissenschaften und Medizin (INM-2). „Sie unterscheidet sich jedoch von Amphetaminen oder anderen Rauschmitteln dadurch, dass sie auch bei regelmäßigem Konsum kein signifikantes Suchtpotenzial entfaltet."
Kaffee bei einer bereits angegriffenen Psyche
Wie verhält sich die Wirkung von Kaffee auf die Psyche, wenn diese bereits depressiv oder psychisch erkrankt ist? Eine Meta-Studie aus Boston mit über 200.000 Teilnehmern, über 20 Jahre ergab ein erstaunliches Resultat. Die Menschen, welche täglich mehrere Tassen Kaffee tranken, hatten ein geringeres Risiko, an Depressionen zu erkranken. Die Suizid-Rate lag bei den Kaffeetrinkern deutlich unter denen der Koffein- Abstinenzlern. Die Experten konnten bestätigen, dass das Koffein im Kaffee auf die Psyche wie ein Antidepressivum wirkt. Nach dem Kaffee reagiert das Gehirn mit einer vermehrten Adrenalin- und Dopamin-Ausschüttung. Diese spielen eine wichtige Rolle für die Antriebssteuerung und Motivation.
Kaffee beeinflusst somit die Psyche auf jeden Fall. Diese positive Kaffee-Wirkung für die Psyche wird bereits bei einem Konsum von mehr als 2 oder 3 Tassen täglich erzielt.
Quellen:
Forschungszentrum Jülich: Wo Koffein im menschlichen Gehirn wirkt. Link: http://www.fz-juelich.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/UK/DE/2012/12-10-22koffein.html