Schwermetalle in Espressomaschinen

Nickel und Blei in Espressomaschinen gefunden

Schwermetalle EspressomaschinenDas Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bei einem Forschungsprojekt erhöhte Konzentrationen von Schwermetallen im Kaffee aus Espressomaschinen und Kaffeevollautomaten festgestellt. Betroffen waren unterschiedliche Kaffee- und Espressomaschinen – besonders auffällig waren einige Siebträger-Espressomaschinen. Die Schwermetalle Nickel und Blei werden vom menschlichen Körper jedoch nicht nur über die tägliche Tasse Kaffee aufgenommen.
Überall in der Umwelt sind Schwermetalle zu finden. Der Körper nimmt diese daher Tag für Tag zwangsläufig über die Luft und die Nahrung auf. Grundsätzlich sollte jedoch darauf geachtet werden, dass eine bewusste Aufnahme der Schwermetalle vermieden oder zumindest verringert wird. Daher wird auch von den Herstellern grundsätzlich eine reduzierte Abgabe von Nickel und Blei in Espressomaschinen und Kaffeevollautomaten angestrebt.

Blei in Espressomaschinen – mögliche Auswirkungen

Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001) gibt Grenzwerte für Schwermetalle im Trinkwasser vor. Für Blei liegt dieser bei 0,010 mg pro Liter.1 Für eine Bleiabgabe aus Haushaltsgeräten an Lebensmittel besteht jedoch bisher noch kein Grenzwert. Die Einnahme zu hoher Konzentrationen kann zu einer chronischen Bleivergiftung führen. Das Schwermetall kann das Nervensystem schädigen und die Blutbildung beeinträchtigen.
Allerdings muss für eine gesundheitliche Schädigung in diesem Maße eine Einnahme von hohen Konzentrationen über einen längeren Zeitraum erfolgen. Generell ist Blei ebenso wie Nickel ein Schwermetall mit einer toxischen Wirkung. Ein bewusster Verzehr dessen sollte daher zum Schutz der Gesundheit vermieden werden. Schwangere bilden eine besondere Risikogruppe, da Blei zu Gehirnschädigungen beim Ungeborenen führen kann.

Nickel in Kaffeevollautomaten – mögliche Auswirkungen

Nickel KaffeevollautomatenNickel zählt ebenfalls zu den Schwermetallen, die für verschiedene Metalllegierungen verwendet wird. Deswegen kommt auch in zahlreichen Küchengeräten und Kaffeevollautomaten Nickel vor. Nickel-Grenzwerte für Haushaltsgeräte, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, gibt es nicht. Bekannt ist, dass Nickel bei Hautkontakt Allergien auslösen kann, daher bestehen für Gegenstände mit Hautkontakt, wie Schmuckstücke und Ohrringe, Grenzwerte.2
Die gesundheitlichen Folgen einer oralen Aufnahme von Nickel, z.B. aus Kaffeevollautomaten, über einen längeren Zeitraum sind noch nicht abschließend untersucht worden. Die Vermutung von allergischen Symptomen als Folge ist jedoch in jedem Fall naheliegend. Untersuchungen ergaben allerdings, dass auch bei Vieltrinkern die Nickelaufnahme so gering ist, dass keine allergischen Reaktionen zu erwarten sind.

Wie kann man Schwermetalle in Kaffeevollautomaten vermeiden?

In mehreren Untersuchungen wurden die höchsten Konzentrationen von Schwermetallen in Espressomaschinen nach dem Entkalkungsprozess gemessen. Die Hersteller raten daher, den empfohlenen Spülvorgang nach dem Entkalken der Kaffeemaschine mehrmals zu wiederholen. Dadurch kann die Konzentration von Blei und Nickel im Wasser aus dem Kaffeevollautomaten deutlich reduziert werden. Das regelmäßige Spülen und Reinigen von Espressomaschinen wirkt nicht nur der Bildung von Bakterien und Keimen entgegen, sondern minimiert auch Schwermetalle im Kaffeewasser.
Die Einhaltung dieser Vorsichtsmaßnahmen reduzieren mögliche gesundheitliche Schäden, die durch Schwermetalle verursacht werden könnten. Weitere Schritte auf offizieller Ebene können erst eingeleitet werden, wenn es eine gesetzliche Grundlage zu dem Thema gibt. Solange kein Grenzwert für Blei oder Nickel in Kaffeevollautomaten und Espressomaschinen festgelegt wird, kann auch keine Überschreitung von Parametern zu einem Verbot des Produktes führen.

 

Quellen:

1Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.: Blei und Trinkwasser? Wo liegt das Problem? Link: http://www.dvgw.de/wasser/informationen-fuer-verbraucher/blei-im-trinkwasser/
2Chemisches und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart: CVUA Stuttgart ermittelt erhöhte Blei- und Nickelabgabe durch diverse Kaffee- und Espressovollautomaten. Link: http://www.cvuas.de/pub/beitrag.asp?subid=1&Thema_ID=3&ID=710

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