Die Beantwortung der Frage „Wie kocht man richtig Kaffee?“ ist grundsätzlich von den persönlichen Vorlieben, der Kaffeesorte und der Zubereitungsart abhängig. Für einen schmackhaften Kaffee ist auch die Wasseraufbereitung von entscheidender Bedeutung. So kann sehr hartes Wasser auch die besten Kaffeesorten ungenießbar machen.
Fakten: Wie kocht man richtig Kaffee?
- Frisch gemahlener Kaffee ergibt ein besonders gutes Aroma.
- Bei der Zubereitung mit dem Handfilter sollte ein mittlerer Mahlgrad gewählt werden.
- Eine Wasseraufbereitung für Kaffee ist bei hartem und chlorhaltigem Wasser sinnvoll.
Checkliste Kaffeezubereitung mit dem Handfilter
Die beliebteste Art der Kaffeezubereitung ist in Deutschland das Aufbrühen mit dem Handfilter und der Filtertüte aus Papier. Nachfolgende Check-Liste beantwortet die Frage „Wie kocht man richtig Kaffee mit dem Handfilter“?
- Werden ganze Bohnen verwendet, muss der Kaffee vor der Kaffeezubereitung zuerst gemahlen werden. Anschließend wird die entsprechende Menge Wasser erhitzt. Für eine Tasse Kaffee benötigt man etwa 150 – 200 ml. Vor der Kaffeezubereitung sollte das Wasser ca. 30 – 60 Sekunden abkühlen.
- Nun wird der Handfilter mit Filtertüre auf eine Kanne oder Tasse gesetzt. Kaffee-Gourmets spülen die Filtertüte jetzt mit heißem Wasser, um einen möglichen Eigengeschmack des Papiers auszuwaschen.
- In die Filtertüte wird die entsprechende Menge Kaffeepulver gegeben. Für eine Tasse Kaffee werden, je nach gewünschter Stärke, etwa 6 – 10 g Kaffee (1 – 2 Esslöffel) benötigt.
- Eine kleine Menge des erhitzten Wassers wird nun vorsichtig über das Kaffeepulver gegossen. Nach einer Wartezeit von ca. 20 Sekunden ist das Kaffeepulver aufgequollen und der Rest des Wassers kann vorsichtig in kreisenden Bewegungen hinzugefügt werden. Im Idealfall liegt der Wasserstand dabei kurz 1 cm über dem Kaffeepulver. Bevor neues Wasser hinzugefügt wird, sollte das Wasser immer vollständig durchlaufen. Der Kaffee ist nun fertig zubereitet.
Tipps: Ein Vorwärmen der Kaffeekanne/Kaffeetasse mit warmen Wasser vor der Kaffeezubereitung verbessert das Kaffeearoma. Kaffeesatz ist ein sehr guter Dünger und lässt sich hervorragend kompostieren. Außerdem kann er Schnecken aus dem Garten fernhalten.
Wasseraufbereitung für Kaffee?
Das Aroma von Kaffee kann sich bei hartem, kalkhaltigem Wasser nicht richtig entfalten. Hier können zum Beispiel Tischfilter (ab 20 Euro) oder Wasserenthärter Abhilfe schaffen. Auch Chlor oder andere Verunreinigungen im Wasser sollten für einen guten Kaffee durch eine Wasseraufbereitung entfernt werden. In der Küche ist dies durch kleine Aktivkohlefilter möglich. Eine Wasseraufbereitung für Kaffee (Entkalkung) verlängert auch die Lebensdauer von Kaffee- und Espressomaschinen.
Was ist sonst noch bei der Kaffeezubereitung zu beachten?
Frisch gemahlener Kaffee ergibt meist einen aromatischeren Kaffee als fertig gemahlener Kaffee aus der Vakuumverpackung. Für die Zubereitung mit dem Handfilter sollte ein mittlerer Mahlgrad gewählt werden. Engmaschige Filter aus Metall sind eine kostengünstige Alternative zu Filtertüten. Die Frage „Wie kocht man richtig Kaffee?“ ist stets auch von der persönlichen Vorlieben abhängig. Wichtige Stellschrauben für den Geschmack und die Stärke von Kaffee sind die Brühtemperatur und die Brühzeit. Eine Brühtemperatur von 96 °C sollte nicht überschritten werden. Brühzeiten von über 6 Minuten ergeben einen starken Kaffee. Brühzeiten von unter 4 Minuten ergeben meist einen zu laschen Kaffee.1 Kaffee sollte kühl und luftdicht gelagert werden. Der Kühlschrank ist für die Kaffeelagerung wegen der Schimmelgefahr nicht geeignet.2
Quellen:
1Deutscher Kaffeeverband, „Kaffeezubereitung“: http://www.kaffeeverband.de/kaffeewissen/kaffeezubereitung/zubereitung-des-getraenkes
2Ross et al. (2006), „Effect of storage conditions on the sensory quality of ground Arabica coffee“: http://www2.hcmuaf.edu.vn/data/lhquang/file/Coffee/Effect%20of%20storage%20conditions.pdf
Brühtemperatur Kaffee
Bei zu hohen Brühtemperaturen werden verstärkt Bitterstoffe aus dem Kaffee gelöst. Der Kaffee wird dann ungenießbar „stark“ und bitter. Ist das Kaffeewasser zu kalt, können wichtige Aromastoffe nicht genügend aus dem Kaffee extrahiert werden. Der Kaffee schmeckt dann selbst bei längeren Brühzeiten und hochwertigen Kaffees fad, lasch oder sauer.
Brühzeit Kaffee
Die richtige Brühzeit ist je nach Mahlgrad und Zubereitungsart unterschiedlich. Auch die Kaffeesorte kann hier den Unterschied machen. Wie lange Kaffee ziehen muss, hängt vom Mahlgrad des Kaffees ab. Aus sehr fein gemahlenem Kaffee können wichtige Aromastoffe bereits in relativ kurzer Zeit extrahiert werden. Wer einen solchen Kaffee länger als 6 Minuten aufbrüht, wird wahrscheinlich wegen der Bitterkeit starke Geschmacksnerven brauchen.
Der beste Kaffeefilter?
Am weitesten verbreitet ist in Deutschland der klassische Kaffeefilter aus Papier, der im Jahr 1908 von Melitta Bentz zum Patent angemeldet wurde. Die aus Cellulosefasern bestehenden Einwegfiltertüten werden in einen kegelförmigen Trichter aus Kunststoff, Metall oder Keramik mit einer Öffnung am Boden eingelegt.
Wahl der richtigen Kaffeebohne
Bei der Geschmacksentfaltung von Kaffeebohnen kommt es vielmehr auf die Qualität von Verarbeitung und Röstung an. Auch der Mahlgrad des Kaffees hat einen großen Einfluss auf den Geschmack. Neben den klimatischen Bedingungen in den Anbauländern hat die Verarbeitung und Aufbereitung der Kaffeekirschen einen entscheidenden Einfluss auf den Kaffeegeschmack.